Mittwoch, 6. November
18.00 Uhr
Checkpoint Charly
Vor 30 Jahren fiel die Berliner Mauer, an der viele Menschen ihr Leben gelassen haben. Im Jubiläumsjahr 2019 gibt es eine Vielzahl von Gedenkveranstaltungen, die auf den menschenverachtenden Charakter dieses Bauwerkes und des dahinterstehenden Grenzregimes der DDR verweisen werden. Wir wollen dies zum Anlass nehmen, um das neue Mauer- und Grenzregime in Europa anzuklagen.
Wie können wir den Zusammenbruch eines Abschottungssystems feiern, während tagtäglich Hunderte an den europäischen Außengrenzen sterben oder in Lagern wie Schwerkriminelle eingesperrt und zum Teil sogar gefoltert werden?
Warum dulden wir, dass dieselben Politiker und Institutionen, die den Fall der Berliner Mauer als Akt der Freiheit preisen, gezielt die Militarisierung der Außengrenze und Vorverlagerung der europäischen Grenzen weit in den afrikanischen Kontinent hinein betreiben und dabei den Tod von Zigtausenden in Kauf nehmen?
Wir wollen uns nicht länger mit der Doppelmoral „schlechte Mauern, gute Mauern“ und dem dahinterliegenden Modell einer exklusiven europäischen Gemeinschaft abfinden. Wir rufen deswegen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Mauergedenken auf!
Lasst uns das in der Vergangenheit geschehenes Unrecht nicht ignorieren oder relativieren! Lasst uns zugleich der zunehmend rassistischen und nationalistischen Stimmung in Europa, der Kriminalisierung von Migration, Fluchthelfer*innen und Seenotretter*innen eine solidarische, weltoffene und gerechte Perspektive entgegensetzen!
Mit Redebeiträgen von Renate Hürtgen – Aktivistin der ehemaligen linken DDR-Opposition,
Vertreter*innen von Corasol und RadiHum
Mit Unterstützung von Netzwerk Selbsthilfe
RADIkale HUManist*innen