Pressemitteilung von Bruno Watara, 13. November 2017
Was Sie auf diesem Bild sehen, sind Menschen. Tote Menschen. Bitte schauen Sie nicht weg, auch wenn der Anblick weh tut. Schauen Sie hin.
Dieses Bild stammt von einem Video, das ich von einem Flüchtling aus Libyen bekommen habe.
Er hat all dies mit seinen eigenen Augen gesehen, und er hat es mit seinem Handy gefilmt, damit die Welt nicht länger wegschaut. Das zu sehen und die Augen zu schließen und wegzusehen ist grausam. Bitte schauen Sie sich dieses Video an. Es ist nur kurz, nicht einmal drei Minuten. Und es sagt mehr aus über den Zustand dieser Welt, als stundenlange Vorträge oder seitenweise kluge Abhandlungen:
Link zum Video: http://wirsindwuetend.blogsport.eu/2017/11/06/europas-verantwortung
Dieses Video von der lybischen Küste zeigt das, was alle wissen, aber was niemand sehen will. Es zeigt, was mit Menschen geschehen kann, die sich auf den Weg gemacht haben, weil sie in ihrem Land keine Perspektive mehr gefunden haben. Die sich auf die Suche nach einem besseren Leben gemacht haben. Sie hatten Hoffnungen. Allein in diesem Jahr sind etwa 3.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken, auf dem Weg nach Europa.
Es ist schrecklich, solche Bilder zu sehen. Bitte schauen Sie trotzdem nicht weg. Denken Sie daran, wieviel schrecklicher es ist, zu ertrinken. Oder zu wissen, dass geliebte Menschen, Eltern, Geschwister, oder die eigenen Kinder ertrunken sind. Schauen Sie hin. Europa ist verantwortlich für diese Toten. Europa verhindert, dass diese Menschen mit sicheren Schiffen nach Europa kommen.
Bitte berichten Sie über dieses Video, zeigen Sie es auf Ihren Kanälen, kommentieren Sie es und verbreiten Sie es, damit die Welt nicht länger wegschaut!
Europa ist verantwortlich dafür, dass Menschen aus Afrika fliehen müssen:
Die Hauptursachen der Migration sind Wirtschafts- und Handelsabkommen und die Kredite, die Europa für die sogenannte Entwicklung Afrikas gibt. Mit diesen Krediten werden die afrikanischen Länder in die Schuldenfalle getrieben. Die Freihandelsabkommen zerstören die afrikanische Ökonomie vollends. So zwingt Brüssel afrikanische Länder dazu, die EPA-Abkommen zu unterzeichnen und ihre Märkte bis zu 83 % für zollfreie Importe aus Europa zu öffnen. Dies zerstört vor allem die afrikanischen Landwirtschaften.
Europa behauptet, dass es um „Hilfe für Afrika“ geht. Aber jedes Mal, wenn Europa Afrika zu „Vereinbarungen“ einlädt, will es die afrikanischen Länder ausrauben oder in Schulden treiben. Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang auch an die G20-Afrika Partnerschaftskonferenz im Juni 2017 in Berlin: Die Bevölkerung der fünf afrikanischen Länder, deren Präsidenten zu der Konferenz eingeladen waren, wissen bis heute noch nicht, was bei dieser Konferenz vereinbart wurde und wie viel Gelder an wen und mit welchen Interessen geflossen sind. So fördert die EU direkt undemokratische Regierungen und diktatorische Regime und trägt auch damit zu Fluchtursachen bei.
Über mich:
Mein Name ist Bruno Watara. Ich bin selbst 1997 nach Deutschland geflüchtet. Gemeinsam mit anderen Flüchtlingen und deutschen AktivistInnen engagiere ich mich für die Rechte von Flüchtlingen und für das Recht auf Bewegungsfreiheit. Unter anderem in der Initiative gegen das EU-Grenzregime
Mehr über mich erfahren Sie hier: www.bewegungsstiftung.de/watara.html
Sie erreichen mich unter: <brunowatara(at)yahoo(dot)fr> oder 0157 – 85 08 63 93