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PRESSEINFORMATION – Proteste gegen G 20 – Afrika-Partnerschaftskonferenz

Vom 12. bis 13. Juni lädt die Bundesregierung zur „G20- Afrika-Partnerschaftskonferenz“ nach Berlin ein. Zahlreiche NGOs und Initiativen haben Proteste dagegen angekündigt. Wir möchten Sie hiermit über die verschiedenen Events und Protestaktionen in Berlin informieren. Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung.

Pressekontakt, Vermittlung von Interviewpartner*innen: Tel. 0176 – 20047057

WER PROTESTIERT?

Afrique-Europe-Interact / Anarche / Bündnis gegen die G20 Afrika-Konferenz Leipzig/Halle / Bundeskoordination internationalismus (BUKO) / Corasol – Contre le racisme – Show Solidarity / Flüchtlingsrat Hamburg e.V. / Freund*innen des 17.April / GEW Berlin / glokal e.V., Berlin / Initiative gegen EU-Grenzregime, Berlin / Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. / Inititiative Zusammen Leben e.V., Berlin / Interventionistische Linke Berlin / Kiezpalaver Schöneberg / Landesausschuss für Migration, Diversität und Antidiskriminierung der GEW Berlin / Lübecker Flüchtlingsforum e.V. und Solizentrum Lübeck / Büro für medizinische Flüchtlingshilfe Berlin / The Coalition Berlin / Welcome2Stay / Women in Exile and Friends und viele andere.

WAS FINDET STATT?

  • Fahrradrallye am 9. Juni, Start 16:00 Uhr, Müllerstraße 178, Berlin Wedding.
    Tour pour L’Afrique – Visitez les profiteurs!“ Von Bayer zum Oranien-Platz mit Zwischenstationen bei REWE, Deutsche Bank, KfW, H&M, Gedenktafel Afrika-Konferenz 1884/85 und BMZ. Es werden Profiteure sowie verantwortliche Institutionen besucht, die u.a. für die Zerstörung der bäuerlichen Landwirtschaft in Afrika verantwortlich sind. Dabei wird exemplarisch über ihre Rolle informiert. Aufruf zur Rallye unter:
    http://wirsindwuetend.blogsport.eu/2017/05/07/tour-pour-lafrique-visitez-les-profiteurs/ 
    Aktivist*innen von Afrique Europe Interact/AEI stehen für Pressegespräche vor der Rallye zur Verfügung. 
  • Floßfahrt am 12. Juni, 12.00 Uhr Abfahrt Rummelsburger Bucht, Berlin Treptow. 
    G20-Afrika Gipfel entern“ auf dem Anarche-Floß. Das Floß ist 15 Meter lang und hat für 80 Personen Platz, dabei ist eine lautstarke Sambakombo. Mit weithin sichtbaren Transparenten tragen Aktivst*innen des Bündnisses gegen den G20 Afrika-Gipfel ihren Protest am Tag der Eröffnung der Konferenz auf das Wasser. Das Floß nimmt Kurs auf die Berliner Innenstadt und erreicht gegen 13.00 Uhr die Oberbaumbrücke,
    kurz darauf die East Side Gallery und die Jannowitzbrücke.
    Informationen zum Floß: anarche.noblogs.org / facebook.com/anarche.noblogs.org/

WARUM PROTESTE?Schon einmal, 1884/85, fand in Berlin eine Afrika-Konferenz statt. Damals ging es den Großmächten vorgeblich um die Beendigung des Sklavenhandels und die „Zivilisierung“ des Kontinents. Tatsächlich war die Konferenz vor allem ein wichtiger Meilenstein bei der Durchsetzung ihrer Handelsinteressen und der endgültigen Aufteilung Afrikas in Kolonien. Heute proklamieren alte und einige neue Mächte Partnerschaft und Nachhaltigkeit, Entwicklung und die Bekämpfung von Fluchtursachen. Tatsächlich geht es dabei um die Entwicklung neuer Märkte und Wachstumspotenziale „im ureigensten Interesse Europas“ – so Finanzminister Schäuble. Investitionshemmnisse sollen abgebaut, Investitionsanreize gesetzt werden. Die Interessen transnationaler Konzerne sind leitend für diese „Entwicklungsstrategie“: geringe Steuern, niedrige Löhne, keine einheimische Konkurrenz, uneingeschränkter Zugang zu Märkten. Bereits seit mehr als 15 Jahren verhandelt die EU mit vielen afrikanischen Regierungen über „Economic Partnership Agreements“ (EPAs). Diese „Partnerschaft“ geht zu Lasten der schwächeren afrikanischen Ökonomien und wurde häufig unter Androhung von Strafzöllen erzwungen. Mit jedem unterzeichneten Abkommen wird zum Beispiel der Export subventionierter Agrarprodukte aus der EU nach Afrika steigen, lokale Märkte werden zerstört, Menschen ihrer Lebensgrundlage beraubt und zur Migration gezwungen. Gleichzeitig werden die Grenzen der Festung Europa ins Innere Afrikas verlagert. Selbst in Länder wie Sudan und Eritrea, die bisher international geächtet wurden, fließen hierfür jetzt Gelder und Know How.

WAS FORDERN WIR?

  • Keine Expansion der Agrar-und Ernährungsindustrie: Nirgendwo!
  • Agrarökologische und bäuerliche Landwirtschaft stärken!
  • Ernährungssouveränität statt Freihandel!
  • Für Bewegungsfreiheit und selbstbestimmtes Leben!
  • Stoppt die Aufrüstung der innerafrikanischen Grenzen!
  • Stoppt die Waffenlieferungen nach Afrika!
  • Stoppt die herrschende Entwicklungspolitik, die die Not in afrikanischen Ländern verschärft!
  • Solidarisch gegen Ausbeutung und Unterdrückung!